Donnerstagabend im Castel Pienzenau: ein Sommergewitter draußen, drinnen gespannte Aufmerksamkeit. Zu Gast beim Rotary Club Meran war die Nachhaltigkeitswissenschaftlerin Clara Gulde, die mit Leidenschaft von ihrer Forschung, den Bergen und vom Miteinander erzählte.
Unter dem Titel „Mut, Miteinander und Orientierung“ spannte Clara Gulde einen eindrucksvollen Bogen zwischen Bergwelt und Berufsalltag. Die Berge, so ihre Botschaft, sind mehr als eine Kulisse – sie sind Lehrmeister. Wer aufbricht, lernt, Ungewissheit auszuhalten, Entscheidungen mit Weitblick zu treffen und als Seilschaft zusammenzuhalten.
Clara Gulde hat in Bayreuth, Bozen und Utrecht studiert und verbindet als staatlich geprüfte Bergwanderführerin wissenschaftliche Expertise mit persönlicher Erfahrung. In ihrem Vortrag zeigte sie, wie Naturerfahrung helfen kann, Leadership neu zu denken und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.


Ein Satz blieb besonders im Gedächtnis:
„Vielleicht ist Klarheit heute weniger eine Antwort – und mehr der Mut, sich den richtigen Fragen zu stellen.“
Inspiration mit Gewitter und Fledermäusen
Während draußen der Regen stärker wurde und Fledermäuse über den Hof flatterten, entstand ein Austausch über das, was uns Orientierung gibt. Es ging um den „Flow“ beim Bergsteigen, um die Frage, warum viele lieber bergauf als bergab gehen – und darum, wie sich Erfahrungen aus der Natur auf unser Leben übertragen lassen.
Rotary-Gedanke des Abends
Auch der rotarische Gedanke spiegelte das Thema wider:
„Wie in den Bergen braucht man auch im Leben Mut, Orientierung und einen starken Gemeinschaftssinn. Rotary ist unsere Seilschaft – um in Zeiten des Wandels gemeinsam voranzukommen.“
Clara Gulde hat gezeigt, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort ist, sondern eine Haltung. Eine Haltung, die uns fordert, Fragen zu stellen, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam Wege in die Zukunft zu suchen.
Es war ein Abend voller Denkanstöße – und einer, der viele von uns mit neuer Klarheit (und vielleicht auch ein bisschen Sehnsucht nach den Bergen) nach Hause gehen ließ.
