Zeitreise nach Obermontani – Kunst, Geschichte und Gemeinschaft

Geschichte zum Anfassen, Kunst zum Staunen und Rotary-Gemeinschaft zum Genießen: Der Tagesausflug des Rotary Clubs Meran führte die Mitglieder und Partnerinnen am 20. September ins Martelltal, wo Kunsthistoriker Dr. Leo Andergassen mit seinem Fachwissen und seiner Begeisterung für Kultur durch die Kapelle St. Stephan bei Obermontani führte.

Kunstvolle Zeugnisse des Mittelalters

Die kleine, auf einer Anhöhe gelegene Kapelle ist ein verborgenes Juwel Südtiroler Geschichte. Ihre Wände sind vollständig mit mittelalterlichen Fresken überzogen – ein beeindruckendes Zeugnis lombardischer und schwäbischer Einflüsse. Dr. Andergassen erklärte, wie sich in den Bildmotiven Glaube, Macht und Repräsentation der damaligen Zeit verbinden.
„Die Bilderwelten machen die ferne Zeit lebendig.“ – Leo Andergassen

Besonders spannend: Die Kapelle war einst ein Repräsentationsort der Herren von Montani. Dass sie bis heute in dieser Form erhalten blieb, verdankt sich dem Aussterben des Geschlechts – und damit einer ungewollten Konservierung vergangener Epochen.
In der benachbarten Burgruine Obermontani wurde im 19. Jahrhundert eine Abschrift der Nibelungenhandschrift entdeckt, die heute in der Staatsbibliothek Berlin aufbewahrt wird – ein faszinierender Hinweis auf die Verbindung zwischen Tiroler Geschichte und europäischem Kulturerbe.

Kulinarischer Ausklang im Kuppelrain

Rotary-Gedanke des Tages: „Kultur bewahren heißt, den Dialog mit der Vergangenheit zu führen – um das Heute besser zu verstehen.“

Nach der kulturhistorischen Führung führte der Weg ins Restaurant Kuppelrain, wo die Gruppe ein gemeinsames Mittagessen genoss. Kulinarik, Gespräche und der Ausblick auf das Tal machten den Tag zu einem echten Erlebnis – ein Beispiel für das, was Rotary verbindet: Bildung, Austausch und Freundschaft.

Ein Ausflug, der uns nicht nur an einen geschichtsträchtigen Ort führte, sondern auch erinnerte, wie lebendig Geschichte werden kann, wenn man sie gemeinsam erlebt.