Ein herbstlicher Abend beim traditionellen Törggelen am Eggerhof – und ein besonderer Gast, der die Anwesenden bewegte und inspirierte: Dr. Theo Waigel, ehemaliger deutscher Bundesfinanzminister und Ehrenvorsitzender der CSU, sprach beim Rotary Club Meran über ein Thema, das aktueller kaum sein könnte:
„Der Weg zur Freiheit – Dialog und Zusammenarbeit ohne Mauern.“
Freiheit braucht Verantwortung
In seinem Vortrag zeichnete Dr. Waigel die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen nach, die zum Fall der Berliner Mauer und zur Wiedervereinigung Deutschlands führten. Als Zeitzeuge und aktiver Mitgestalter jener historischen Momente berichtete er mit eindrucksvoller Klarheit, wie Freiheit und Demokratie nur dort bestehen, wo Menschen bereit sind, miteinander zu reden und Verantwortung zu übernehmen.
„Wer Mauern baut, will nicht reden. Wer redet, reißt Mauern ein.“ — Dr. Theo Waigel
Gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung, wachsender Unsicherheit und globaler Spannungen sei es entscheidend, Brücken zu bauen – durch Dialog, Vertrauen und gegenseitigen Respekt.
Europa als Friedensprojekt
Ein zentrales Thema seines Vortrags war die Bedeutung Europas. Der Euro, so Waigel, sei weit mehr als eine Währung: Er symbolisiere den Willen zur Zusammenarbeit, den Glauben an gemeinsames Handeln und die Kraft, aus der Vielfalt Europas Einheit zu schaffen.
Mit Leidenschaft sprach Waigel über die Werte, die Europa und Rotary verbinden – Freiheit, Solidarität und Verantwortung. Diese müssten immer wieder neu gelebt und verteidigt werden, besonders in einer Zeit, in der Abschottung und Misstrauen wieder zunehmen.
Rotary-Gedanke des Abends
„Freiheit und Frieden sind keine Selbstverständlichkeit – sie leben von Offenheit, Mut und der Bereitschaft zum Gespräch.“
Der Abend endete mit viel Applaus, angeregten Gesprächen und einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit. Dr. Waigels Worte erinnerten daran, dass Freiheit kein Zustand, sondern eine Aufgabe ist – eine, die wir als Rotarierinnen und Rotarier Tag für Tag mittragen.
